Seinen Ursprung hat der Brautstrauß, wie wir ihn heute kennen, in der Renaissance Mitteleuropas. Zu dieser Zeit hatte der Brautstrauß nicht nur eine schmückende Funktion, sondern darüber hinaus auch die Aufgabe, den damaligen Körpergeruch sowie den Weihrauch zu überdecken. Folglich wurden hierfür hauptsächlich stark duftende Blumen verwendet. Zusätzlich noch sollte der Duft der Blumen und der eingesetzten Kräuter böse Geister sowie Gespenster vertreiben. Es wurde angenommen, dass diese dem Brautpaar Unglück bescheren
Eine andere Variante des Hochzeitbrauches für den Brautstrauß war früher der Blumenkranz, der auf den Kopf der Braut gesetzt wurde und Jungfräulichkeit symbolisierte. Hierfür wurden die Blumen miteinander verflochten und in den Haaren festgesteckt. Diese Variante findet bei Hochzeiten, die dem Stil Vintage entsprechen, eher Beachtung als bei modernen Veranstaltungen.
Zu Zeiten der Renaissance bestand der Brautstrauß häufig aus Myrte oder Lilien, die beide wegen ihres intensiven Duftes bevorzugt wurden. Die Lilie erfreut sich auch heute noch großer Beliebtheit, was wohl durch ihre Bedeutung, der Reinheit, begründet ist. Klassische Blumenart sind natürlich Rosen, die die Liebe symbolisieren. Wer einen fallenden Strauß wünscht, ist mit Efeu gut beraten, der für die Treue steht. Im Trend liegt auch weiterhin die weiße Kalla. In vielen Regionen Deutschlands ist sie als typische Blume für Beerdigungen bekannt. Doch durch ihre Eleganz und Bedeutung (Schönheit) erfreut sie sich immer größerer Beliebtheit bei angehenden Bräuten. Aber auch Schleierkraut, welches für die Unschuld steht, ist eine häufig gewählte Blume. Wer mehr zur Bedeutung der Blumen erfahren will, sollte hier nachlesen.
Neue Trends zeigen, dass es wieder üblicher wird, auf jahreszeitlich passende Blumen zurückzugreifen. Im Sommer wären dies Pfingstrosen, Hortensien und Flieder.
Traditionell wird der Hochzeitsstrauß auch heute noch vom Bräutigam besorgt, wobei häufig die Braut vorher Einfluss auf die Farbgestaltung nimmt. Manche Bräute geben selbst den Auftrag an einen Floristen weiter oder bestellen sich einen fertig zusammengestellten, sodass er fertig geliefert wird oder nur noch vom Bräutigam abgeholt werden muss. Vor oder in der Kirche wird er überreicht und gilt als Geschenk des Bräutigams an seine Braut.
Generell geht der Trend in Richtung eines natürlicheren Blumenschmuckes. Lange Zeit war es üblich, die Blumen so zu schneiden und zu stecken, dass sie ideal zur Dekoration passten. Heute steht eher im Zentrum der Bemühungen, die Blume selbst in ihrer natürlich gewachsenen Form ins rechte Licht zu rücken. Hauptsache ist jedoch, dass der Brautstrauß zum Brautkleid passt.